Montag, November 27, 2006

 

Planungstreffen





WWF KollegInnen aus Vietnam und Laos planen zusammen, © Marc-Alexander Gross / WWF Greater Mekong Programm





Letzte Woche haben wir uns (das WWF Team fuer die Greater Annamites) zu einem gemeinsamen Planungsmeeting zusammen gesetzt. Die WWF KollegInnen aus Vietnam waren dazu nach Vientiane (Laos) gekommen. Wir haben eine Bilanz der bisherigen Natuschutzarbeit in den Greater Annamites gezogen und zukuenftige Aktivitaeten und Projekte geplant.
Unser Ziel: Wir wollen die letzten Urwaelder sowie unberuehrten Fluesse und ihre Tierwelt fuer die Zukunft bewahren.



Der Rotschenkel-Douc lebt in den Waeldern von Laos und Vietnam, © WWF-Canon / Martin HARVEY















Der indo-chinesische Tiger hat einen seiner letzten Rueckzugsraeume in Laos, © WWF-Canon / Elizabeth KEMF



Das Java-Nasshorn kommt nur noch im Cat Tien Nationalpark (Vietnam) sowie auf Java (Indonesien) vor und ist das am staerksten bedrohte Saugetier der Welt, © WWF-Canon / Mike GRIFFITHS




Auch die Antilope Saola kommt nur in den Annamiten vor und wurde erst 1992 von der Wissenschaft entdeckt, © WWF-Canon / David HULSE



Unberuehrte Wald- und Flusslandschaften in den Greater Annamites, © WWF-Canon / Elizabeth KEMF

Donnerstag, November 16, 2006

 

Verhandlungsgeschick




Manche Dinge wuerden wir auch nicht kaufen, wenn sie uns "nachgeschmissen" werden wuerden. Marktstand mit geroesteten Heuschrecken ..., © Marc-Alexander Gross




Wenn Tuk-Tuk Fahrer nicht unterwegs sind, halten sie auch mal ein Nickerchen, © Marc-Alexander Gross




Entschlossen naehere ich mich dem Tuk-Tuk Fahrer - auf eine harte Verhandlung eingestellt. Ich will nach Hause, aber es soll nicht mehr als 10.000 Kip kosten (rund 80 Cent). Schliesslich bin ich kein Touri, sondern wohne hier.
Mit fester Stimme sage ich: „Mahasot Hospital“ (um die Ecke ist unser Appartement). Der Tuk-Tuk Fahrer nickt wissend. Bestimmt setze ich nach „For 10.000 Kip“ und zeige ihm den Geldschein. Der Tuk-Tuk Fahrer laechelt freundlich und sagt „5.000 Kip“. Fast haette ich noch widersprochen, aber dann stelle ich verdutzt fest, dass ich „runtergehandelt“ worden bin und nicht umgekehrt. Nach einer Schrecksekunde willige ich ein.
Es kommt natuerlich selten vor (Verstaendigungsschwierigkeiten?), dass der Tuk-Tuk Fahrer einen fuer den halben Pries mitnehmen will, aber zumindest akzptieren sie schlussendlich immer unser Preisangebot. Ganz anders in Kambodscha oder Vietnam. Die Verhandlungen sind meist hart und man trifft sich irgendwo in der Mitte. Es wird mit allen Tricks gekaempft: z.B. wende ich mich ab, um zum Weggehen ansetzen oder behaupte, ich wuerde die Strecke immer zu diesem Preis fahren. Vietnamesen und Kambodschaner sind beim Verhandeln deutlich offensiver und kompromissloser. Die Laoten hingegen bieten ihre Waren meist von vorne herein zum realistischen Preis an oder wenn sie doch mal hoeher gegriffen haben, geben sie auch gerne wieder laechelnd nach.

Dienstag, November 14, 2006

 

Kraft des Wassers



Der Mekong und seine Zufluesse sind die Lebensgrundlage fuer Millionen von Menschen, © WWF-Canon / Zeb HOGAN


Der Mekong-Riesenwels wird mehrere hundert Kilo schwer und ist vom Aussterben bedroht, © WWF-Canon / Zeb HOGAN


In Zentrallaos, nahe der Grenze zu Vietnam, entsteht ein Mega-Staudamm: Nam Theun 2. Rund 90 % des Stroms, das das Wasserkraftwerk in ein paar Jahren liefern soll, sollen nach Thailand exportiert werden. Umweltfreundlicher Strom aus Wasserkraft? Darueber scheiden sich in diesem Fall die Geister.
Fuer den Stausee sollen ca. 45.000 ha Land (ueberwiegend Wald) ueberflutet werden. 5.700 Angehoerige ethnischer Minderheiten muessen fuer den kuenstlichen See umgesiedelt werden. Weitere 50.000 bis 130.000 Menschen, die von Fischfang und Landwirtschaft leben, werden Probleme bekommen, wenn das Wasser steigt. Denn das Aufstauen des Wassers wird auch das natuerliche Gefuege der Fluesse Nam Theun und Xe Bang Fai veraendern und sich negativ auf die Fischbestaende auswirken.
Befuerworter und Finanziers des Staudamms (unter anderem die Weltbank) argumentieren, dass die Einnahmen aus Nam Theun 2 helfen werden, die Armut in Laos zu bekaempfen. Ein wichtiges Argument, aber koennten die Investitionen nicht in andere Projekte fliessen, mit denen die Armut effizienter bekaempft werden koennte? Ein anderer Ansatz waere, dezentrale Stromerzeugung mit Armutsbekaempfung zu verbinden. Laos hat ein grosses Potential fuer die Erzeugung von Strom aus Biomasse (im Prinzip Kuhmist und aehnliches) oder mit kleinen Solaranlagen. Das waeren saubere und sichere Einkommensquellen fuer die Lokalbevoelkerung, wenn Kommunen und Gemeinden in den Betrieb der Anlagen eingebunden werden.

Donnerstag, November 09, 2006

 

Luft voller Energie

Waehrend ich hier im WWF-Buero sitze und schwitze und die Klimaanlage andere Raeume auf angenehme Temperaturen runterkuehlt, kommt mir die Frage, ob nicht Energiesparhaeuser fuer den Sueden entwickelt werden sollten (oder gibt’s die bereits?).
Niedrigenergie- oder sogar 0-Energiehaeuser sind in Oesterreich bereits (fast) Standard. Im Winter wird die Heizungswaerme nicht beim Lueften zum Fenster hinausgeschleudert, sondern mit einem automatischen Lueftungssytem recycled und die Haeuser sind gut isoliert (vergebt mir meine laienhafte Beschreibung, aber die „Energieexperten“ unter euch sind herzlich eingeladen, mich zu korrigieren).
Koennte im Sueden dieses Prinzip nicht umgewandelt werden? Das ganze Jahr ueber ist es warm draussen, d.h. die Luft ist „voller Energie“. Koennte ueber einen Waermetauscher diese Energie nicht zum Kuehlen der Wohnraeume verwendet werden, so dass auf die klassische, energieverschwendende Klimaanlage verzichtet werden kann? Wenn dann die Haeuser im Sueden noch isoliert waeren (zumindest ein wenig), dann wuerde sich die angenehm kuehle Raumtemperatur auch besser halten.
Fakt ist, dass hier in Laos die Klimaanlage fuer den groessten Batzen der Stromrechnung verantwortlich ist. Auch wenn dieser inlaendische Energieverbrauch derzeit noch kein Umweltproblem darstellt - weil der groesste Teil der Bevoelkerung sich eine Klimaanlage nicht leisten kann – wird das mit zunehmender Entwicklung des Landes ein Thema werden. Ein Extrembeispiel dafuer ist Kalifornien. Aber auch bereits Thailand und Vientman haben einen so grossen Energiehunger, dass Laos deswegen riesge Staudaemme und Wasserkraftwerke errichtet, um Strom in eine Nachbarlaender zu exportieren. Was mit grossen Umwelt- und sozialen Problemen verbunden ist (mehr dazu demnaechst).
Also, falls einer von euch jetzt anfaengt zu tuefteln und ein Energiesparhaus fuer den Sueden entwickelt – ich moechte bitte am Patent beteiligt werden :-).

Montag, November 06, 2006

 

That Luang Festival




Almosen werden an (maennliche) Moenche uebergeben, © Marc-Alexander Gross


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"Weisse" (weibliche) Moenche auf dem That Luang Festival, © Marc-Alexander Gross




Goldene Stupa des Pha That Luang Wat, © Marc-Alexander Gross




Heute Morgen (Sonntag) um 6:00 Uhr wurden wir durch den „Gong“ des nahe gelegenen Wats (buddhistisches Kloster) geweckt. Um 7:00 Uhr ging’s dann los zum Pha That Luang, das wichtigste Wat von Laos, wo das Fest zum Vollmond des 12. laotischen Monat heute ausgeklungen ist. Zum That Luang Festival kommen tausende Mönche aus dem ganzen Land, um in der morgendlichen Gebets- und Spendenzeremonie Opfergaben der Bevölkerung entgegen zu nehmen. Wir waren dementsprechend ausgerüstet: in den typischen „sticky-rice-Behältern“, die viele Laoten mit sich herum tragen, transportierten wir Klebereis (der seinem Namen zwischen den Zähnen alle Ehre macht). Weiters hielten wir Süßigkeiten und 500 Kip Scheine bereit (rund 4 Cent). Angekommen beim Pha That Luang, haben wir uns - wie Tausende andere auch - in die Warteschlange eingereiht und unsere Almosen übergeben. Dabei schreitet man an den Mönchen vorbei (diese verziehen keine Miene), formt Kügelchen aus dem Klebereise und gibt sie in die bereitgestellten Körbe. Den verbliebenen Klebereis haben wir in einer Gebetszeremonie mit Wasser übergossen sowie Kerzen entzündet. Es wird dafür gebetet, dass man auch zukünftig genügend Reis zum Essen hat. Nach weiteren „Festivalstationen“ sind wir ziemlich erschöpft und mit vielen Eindrücken beladen in unser Appartement zurück gekehrt.

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